Neue Scheune
Umbau und Sanierung Oekonomiegebäude Vorder Brüglingen, Merian Gärten, Münchenstein, Schweiz
Planungsbeginn 2019
Baubeginn 2021
Eröffnung im Januar 2023
Umbau und Sanierung Oekonomiegebäude Vorder Brüglingen, Merian Gärten, Münchenstein, Schweiz
Planungsbeginn 2019
Baubeginn 2021
Eröffnung im Januar 2023
Christoph Merian Stiftung, Basel, Schweiz
Miller & Maranta, Basel, Schweiz
Heike Egli-Erhart, Dario Ruff, Sali Sadikaj, Kay Unterer
Seit vielen Jahren sind die Merian Gärten eines der Ausflugsziele im Naherholungsgebiet Brüglinger Ebene in Münchenstein. Die grossflächige Parkanlage sowie die landwirtschaftlich genutzten Flächen und die botanischen Gärten rund um die Villa Merian liegen auf ursprünglich landwirtschaftlich genutzten Flächen unterschiedlicher Hofgüter.
Die nach einem Brand 1906 vom Basler Architekten Rudolf Sandreuter wieder aufgebaute Scheune, das sogenannte Oekonomiegebäude, bildet mit der Berrischeune und dem Pächterhaus das Gebäudeensemble Vorder Brüglingen. Zwischen 1981 und 2016 war darin die Kutschen- und Schlittensammlung des Historischen Museum Basel untergebracht. Das sanierte und umgebaute Oekonomiegebäude fungiert nun als Empfangs- und Veranstaltungsort innerhalb des neu gestalteten Gartenbereichs, mit dem neuen «Restaurant Iris», der «Garteninfo» und dem behutsam sanierten Veranstaltungssaal. Eine breite Aussentreppe führt von dort zur Gartenterrasse des Restaurants. Im Gebäude wurden verunklärende Umbauten aus den 70er Jahren entfernt. Neue sichtbare Eingriffe wurden zurückhaltend materialisiert und in den Bestand integriert. Im Obergeschoss, unter dem grossen Dachstuhl der Scheune, befindet sich der umgestaltete Saal.
Das in der ehemaligen Durchfahrt der Scheune eingerichtete Foyer erstreckt sich nach dem Rückbau der Bühnenkonstruktion wieder bis unter das Dach. Eine neu eingefügte Treppe verbindet es mit dem behutsam sanierten Holzsaal im Obergeschoss. Der für Feiern und Veranstaltungen nutzbare Saal öffnet sich neu mit grosszügigen Verglasungen in die umgebende Gartenlandschaft. An der Giebelseite zur Villa Merian hin führt eine breite Treppenanlage in den Garten hinab zur Irissammlung und dem Kanal mit seinen Seerosen.
Die historische Konstruktion besteht aus massiven Wänden in Bruchsteinmauerwerk, einer Deckenkonstruktion als Hohlziegeldecke und einem Dachtragwerk in Holzbauweise. Im Zuge der Umbauarbeiten wurde das Gebäude mit einem um 1.5m nach innen eingerücktes Untergeschoss erweitert. Für diese nachträgliche Unterkellerung mussten zunächst die Innenstützen im EG abgefangen werden, da sowohl die Decke EG als auch das Dachtragwerk in Form und Tragverhalten nicht verändert werden. Die Mauerwerkswände wurden, wo nötig, durch Magerbetonsporen unterfangen. Die Hohlziegeldecke mit Überbeton über EG wurde erhalten und mit einer aufgeständerten Hohlbodenkonstruktion überbaut.
Das Dachtragwerk wurde ohne Eingriffe in die Tragstruktur erhalten. Das freigelegte Dachtragwerk mit der neuen Verglasung gibt dem Saal eine spektakuläre Leichtigkeit und rundum Ausblicke in die Merian Gärten.