Kunsthaus Baselland
Dreispitz, Münchenstein
Wettbewerb 1. Preis 2015
Planung ab 2016
Baubeginn 2022
Eröffnung 2024
Dreispitz, Münchenstein
Wettbewerb 1. Preis 2015
Planung ab 2016
Baubeginn 2022
Eröffnung 2024
Stiftung Kunsthaus Baselland
Buchner Bründler Architekten, Basel, Schweiz
Emil Araksijev, Heike Egli-Erhart, Silke Ekpa, Johanna Hohenwarter, Vanessa Petitto, Sander van Baalen, Christoph Wallhorn, Manuel Wehrle, Ann-Christin Westkamp
Swiss Arc Award 2024 - Link zum Projekt
Das Dreispitz Areal wandelt sich vom Zollfreilager zu einem urbanen Quartier mit einem spannenden Mix aus Gewerbe, Hochschulen, Wohnen, Büro und Kunst. Es ist durch eine Zeilenstruktur charakterisiert, gebildet aus Lagergebäuden zwischen Bahntrassen und Erschliessungsstrassen. Die eher untergeordnete Dreispitzhalle war in eine dieser Gebäudezeilen eingegliedert, bis sie eine neue Nutzung erhielt und zum öffentlichen Ausstellungshaus umgebaut wurde.
Die Erscheinung der Halle wurde belassen und mit drei Lichttürmen aus Beton erweitert. Diese Türme durchbrechen die Halle auf ganzer Höhe, steigen aus dem flachgeneigten Satteldach auf und bringen Tageslicht ins Innere des ursprünglich dunklen Lagerraums. Die rudimentäre Erscheinung des Lagerraumes bleibt lesbar, die Türme und die Verglasung im Torbereich verweisen auf die veränderte Nutzung. Das neue Kunsthaus Baselland orientiert sich nun auch städtebaulich mit Öffnungen nach zwei Seiten.
Die drei Turmkörper sind mit Plattformen verbunden und wirken wie eine in den Innenraum der Halle gesetzte Betonskulptur. Sie bestimmen die Gestalt der Ausstellungsräume und bilden eine Rhythmik von Räumen unterschiedlicher Qualitäten. Zwischen den beiden Ausstellungsebenen gibt es unterschiedliche Sichtbezüge und Perspektiven. Längs verlaufende Wände und das Verschränken von Tages- und Kunstlicht verstärken dieses Konzept.
Stahlfachwerke im Abstand von rund 6 m bilden die Tragstruktur des Daches, die erhalten wird, um das modernisierte Dach zu tragen. Da keine Bestandspläne des Stahlfachwerks vorlagen, wurde die Konstruktion von ZPF vermessen und erfasst. Die Struktur wird durch eine Stahlstrebe verstärkt, die als zusätzliches Auflager des Stahlfachwerkes im First angebracht und auf den Wänden im Obergeschoss abgestützt wird.
Die neue Stahlbetonstruktur im Inneren des Gebäudes ist unabhängig von der bestehenden Hallenkonstruktion - abgesehen von den als Auflager für die Stahlkonstruktion genutzten Streben. Die drei Türme sowie der neue Liftschacht bilden die Kerne des neuen Tragwerks und dienen zur Abtragung der Wind- und Erdbebenlasten. Entlang den Aussenwänden und im Innenraum dienen neue Stahlbetonwände sowohl dem Lastabtrag als auch der Befestigung von Ausstellungsobjekten. Lift und Treppen verbinden die Geschosse. Im Untergeschoss wurden Wände und Stützen für den Lastabtrag im bestehenden, unterkellerten Bereich ergänzt.
Die Stahlbetontürme durchbrechen die Dachkonstruktion und bilden dabei eine Wärmebrücke. Um den Wärmedurchgang so gering wie möglich zu halten, wird der Stahlbeton im Bereich der Dachebene durch eine 50 cm hohe Schicht aus Leichtbeton ersetzt. Zudem kommt im Bereich dieser Trennschicht Bewehrung aus Edelstahl zum Einsatz, da die Wärmeleitfähigkeit von herkömmlichem Bewehrungsstahl deutlich höher liegt. Mikropfähle tragen die aus Tragwerk und Einwirkungen resultierenden Lasten in den Baugrund ab.
Einen Zwischenstand des Baus hat der Künster Dirk Koy in einem dokumentatischen Video festgehalten, © Dirk Koy & Kunsthaus Baselland.