Erweiterung Kath. Gemeindezentrum und Sanierung Kirche St. Franziskus
Bassersdorf, Schweiz
Studienauftrag 1. Rang 2012
Realisierung 02.2015 - 12.2016
Bassersdorf, Schweiz
Studienauftrag 1. Rang 2012
Realisierung 02.2015 - 12.2016
Kath. Kirche Bassersdorf-Nürensdorf, Schweiz
Vécsey Schmidt Architekten GmbH BSA SIA, Basel, Schweiz
Enrico Cristini, Heike Egli-Erhart, Antje Käser Wassmer, Luis Looser, Helmuth Pauli, Jacqueline Pauli, Alexandra Schmid, Flamin Tröster
1972 beschloss die Kirchgemeinde Bassersdorf-Nürensdorf, eine provisorische, sogenannte 'Fastenopferkirche' in Bassersdorf zu bauen, ein Bau aus vorfabrizierten Beton-Elementen. Nur rund neun Monate nach dem ersten Spatenstich am 19. April 1973 wurde die Kirche eingesegnet und dem Hl. Franziskus von Assisi geweiht (am 15. Dezember 1973). Das zum Grundstück gehörende Bauernhaus wurde 1978 so weit saniert, dass es als Pfarrhaus genutzt werden konnte. 1983 wurde das Pfarrvikariat zur eigenständigen Pfarrei St. Franziskus, Bassersdorf-Nürensdorf. Wegen Platzmangels entstand 1988 das Franziskuszentrum als Erweiterung, das für kirchliche und auch weltliche Anlässe genutzt wurde. 1994 wurde der einsturzgefährdete Dachstuhl des rund 180-jährigen Pfarrhauses saniert.
Nach einem Studienauftrag 2015-2016 wurde das Gemeindezentrum um ein Gebäude mit Pfarrhaus, Unterrichtsräumen, Jugendraum und Gästewohnung erweitert. Die ursprünglich als Provisorium gedachte «Notkirche» wurde saniert und erstrahlt von Einbauten befreit und mit erneuerter Giebelwand in neuem Glanz. Die verschiedenen Gebäude sind nun durch eine Art Kreuzgang um einen Hof mit Kirschbäumen und Brunnen optisch zu einem Ensemble zusammengebunden.
Die Tragstruktur der Erweiterung besteht aus einem Skelettbau mit Flachdecken, die auf Stützen in der Fassade und Tragwänden im Innenbereich aufgelagert sind. Die horizontale Aussteifung erfolgt mit den Ortbetonwänden. Die Decke über dem Obergeschoss wird für die Dachentwässerung im Gefälle betoniert, hierfür variiert die Deckenstärke zwischen 20 und 35 cm. In die anderen Decken mit einer Stärke von 25 cm werden die Sanitärleitungen eingelegt.
Die umlaufende, selbsttragende Betonfassade ist durch eine Wärmedämmschicht von den Decken getrennt und in regelmässigen Abständen in den Deckenstirnen rückverankert. Um die Räume nicht unnötig zu verkleinern und den Materialaufwand gering zu halten, ist die Massivfassade keine klassische Zweischalenkonstruktion. Die Innenschale ist durch Stützen ersetzt, welche in der Isolationsschicht untergebracht und von Innen nicht sichtbar sind. Die Stützen in der Regel Stahlhohlprofile mit 80 x 80 mm und 8 mm Wandstärke stehen direkt über den Wänden in den Untergeschossen.
Der Kreuzgang ist eine rein optische Verbindung der alten und neuen Gebäude, die aufgrund unterschiedlicher Verformungs- und Setzungsverhalten statisch nicht miteinander verbunden werden dürfen. Kreuzgang und Stützen sind auch in Ortbeton erstellt, die Entwässerung erfolgt über die innere Kante in den Innenhof.