Berufsfeuerwehr Basel-Stadt
Umbau und Erdbebenertüchtigung
Basel, Schweiz
2007-2008
Umbau und Erdbebenertüchtigung
Basel, Schweiz
2007-2008
Hochbau- und Planungsamt Basel-Stadt, Schweiz
Reto Zimmermann, Basel, Schweiz
ZPF Ingenieure AG, Basel, Schweiz
Antje Käser Wassmer, Alfred Schläpfer, Caroline Wiesbrock, Andreas Zachmann
In der Region Basel ist grundsätzlich mit schweren Erdbeben zu rechnen, da Deutschland und Frankreich – plattentektonisch betrachtet – entlang des Rheingrabens auseinanderdriften. Das Hautgebäude der Berufsfeuerwehr Basel-Stadt gehört zu den Bauten, die im Katastrophenfall entscheidend sind und funktionsfähig sein müssen. Das Gebäude mit einem Grundriss von 44 x 15 m wurde 1943 ohne Berücksichtigung der Erdbebengefahr als Stahlbetonbau erstellt.
Im Erdgeschoss liegt die Einstellhalle für die Einsatzfahrzeuge mit je elf Toren in beiden Längsfassaden, in den drei Obergeschossen sind Büro-, Schlaf-, Aufenthalts und andere Räume der Feuerwehr. Die vertikalen Gebäudelasten werden im Erdgeschoss über 24 Betonstützen abgetragen, horizontal aussteifende Elemente sind im Erdgeschoss kaum vorhanden.
Normales Gebäude bei Erdbeben
Seismisch entkoppeltes Gebäude bei Erdbeben
Bereits in den 1990er Jahren wurde eine Erdbebenertüchtigung ins Auge gefasst, aber wegen Finanzrestriktionen erst 2007 umgesetzt. Das Gebäude wurde von den Erdbebenbewegungen entkoppelt um die Erdbebenanforderungen der Gebäudeklasse III zu erreichen. Um die unabhängige Bewegung des Gebäudes zu gewährleisten wurden alle starren Verbindungen zu den Nachbargebäuden und zum Erdreich eliminiert, in dem das Gebäude im Untergeschoss durchgetrennt und auf Lager gestellt, und anschliessend eine Fuge zwischen die beidseitig anschliessenden Gebäude gesägt wurde.
Test der Lager für das Feuerwehrgebäude
Das Feuerwehrgebäude ist das erste seismisch entkoppelte Gebäude der Schweiz.